Wie wird eine Bilanz erstellt

Wie erstelle ich eine Bilanz - Einfach erklärt

… und wie ist die Bilanz aufgebaut?

Grundsätzlich folgt das Rechnungswesen einheitlichen Richtlinien. Um sich in jedem Umfeld gut zurechtzufinden, ist die standardisierte Struktur des Bilanzaufbaus ein wichtiger Baustein. Dabei gilt immer eine identische Aufteilung in Vermögensgegenstände sowie das Fremd- und Eigenkapital. Beide Seiten müssen stets eine perfekte Balance abbilden, das heißt, sie müssen ausgeglichen sein. So stellt die Passivseite dar, wo finanzielle Mittel des Unternehmens ihren Ursprung haben und die Aktivseite erklärt, wofür sie verwendet wurden.

Als typisches aktives Anlagevermögen gelten Maschinen, Fahrzeuge und Grundstücke. Sie dienen zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse und halten den laufenden Betrieb aufrecht. Ihre Position im Anlage- und Umlaufvermögen der Aktivseite ist nach der verfügbaren Liquidität geordnet. Das bedeutet, je weiter unten der Wert steht, desto einfacher ist er zu veräußern und zu Geld zu machen (Immobilien, Fahrzeuge, Maschinen). Üblicherweise verbleibt das Anlagevermögen mittel- bis langfristig im Unternehmen (Patente, Lizenzen).

Im sogenannten Umlaufvermögen werden Vermögensgegenstände deklariert, die zeitlich begrenzt im Unternehmen verbleiben, wie beispielsweise Lagerbestände und Rohstoffe. Sie sind grundsätzlich für den Verkauf bestimmt und nur kurzfristig an das Unternehmen gebunden.

Auf der passiven Seite sind hingegen alle Finanzierungen des Vermögens verbucht. Hier werden Eigen- und Fremdkapital unter Berücksichtigung von Gewinnen und Verlusten aufgeführt. Rückstellungen wiederum zählen zum Fremdkapital, unterscheiden sich jedoch deutlich von Rücklagen. Während Rücklagen (Kapital-, Gewinnrücklagen) im Unternehmen gebundenes Eigenkapital darstellen und Verlusten vorbeugen sollen, gehen Rückstellungen bereits vom möglichen Eintreten einer Verbindlichkeit aus (Steuer, Pensionen).

Verbindlichkeiten müssen im Gegensatz zum Eigenkapital zu einem vereinbarten Zeitpunkt zurückbezahlt werden. Im HGB finden sich Tabellen mit Gliederungen, die Gläubigergruppen für große und mittlere Kapitalgesellschaften darstellen. Allerdings sind diese für andere Unternehmen nicht bindend und können zusammengefasst oder nach einer bestimmten Fristigkeit sortiert werden. Bei Verbindlichkeiten gelten Restlaufzeiten von über fünf Jahren als langfristig, unter einem Jahr als kurzfristig und sämtliche innerhalb dieses Bereichs liegende Verpflichtungen als mittelfristig.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil sind die Rechnungsabgrenzungen. Hier handelt es sich um Posten, die vom bestehenden Rechnungsjahr in das neue hineinreichen. Als Rechnungsabgrenzungen werden Mieten, Zuschüsse oder die vorab bezahlte KFZ-Steuer angesehen. Sie können sowohl auf der Aktiv- und Passivseite notwendig sein. Alle vorgeschriebenen Unterposten werden im HGB § 266 detailliert aufgeführt und unterscheiden sich vom börsennotierten Unternehmen oder einer mittelständischen GmbH. Immer im Fokus ist die Transparenz und Übersichtlichkeit der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens. Existieren einzelne Posten im Betrieb nicht, sind sie im Bilanzierungsvorgang nicht aufzuführen.

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